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Bollinger Bands Guide: Profi-Trading mit Krypto-Indikator

2025-07-29 06:00:15

Einer der beliebtesten Trading-Indikatoren über sämtliche Märkte hinweg ist der Bollinger Bands (BB) Indikator, entwickelt von John Bollinger, einem bekannten Trader der klassischen Finanzmärkte. Die Bollinger Bänder zählen heute zu den am häufigsten genutzten Werkzeugen der Technischen Analyse, unabhängig von der Asset-Klasse. Sie dienen dazu, die Volatilität eines Marktes zu messen und Tradern zu helfen, überkaufte oder überverkaufte Marktsituationen wie auch potenzielle Ausbruchsszenarien zu identifizieren. Im Gegensatz zu anderen Indikatoren, die sich auf Preis-Trends konzentrieren, fokussieren die Bollinger Bänder auf die Marktvolatilität, indem sie eine dynamische Begrenzung um einen gleitenden Durchschnitt aufspannen – dieser passt sich in Echtzeit den Marktbedingungen an.
Das Bollinger Band besteht aus drei Linien, wobei die meisten Trader eine bereits kennen: den 20-Perioden Simple Moving Average (SMA). Die äußeren Linien, die diesen Indikator umhüllen, sind die Standardabweichungsbänder. Sie spiegeln standardmäßig zwei Standardabweichungen ober- und unterhalb des 20-Perioden SMA wider. Das Verständnis darüber, wie Bollinger Bänder funktionieren und wie man sie anwendet, kann die Fähigkeit eines Traders, Kursbewegungen vorauszusehen und adäquat auf wechselnde Marktbedingungen zu reagieren, erheblich verbessern.

bollinger-bands

Was sind Bollinger Bänder?

Bollinger Bänder wirken auf den ersten Blick komplex, sind jedoch letztlich Trading-Instrumente für die Technische Analyse von Anlagewerten. Sie werden von Tradern genutzt, um fundierte Annahmen über die mögliche Preisentwicklung zu treffen – ein entscheidender Faktor für Handelsentscheidungen. Bollinger Bänder konzentrieren sich auf die Standardabweichung eines Assets sowie auf seinen gleitenden Durchschnittswert.
Die Bollinger Band-Formel setzt sich wie folgt zusammen:
  • Simple Moving Average (SMA): Der zentrale Bestandteil der Bänder ist der gleitende Durchschnitt über eine vordefinierte Periode (meist 20 Perioden).
  • Standardabweichungsbänder: Die beiden Linien, die diese Mittelwertlinie seitlich begrenzen, sind die Maße für die Standardabweichung des Preises – eine nach oben und eine nach unten. Diese beiden Bänder bilden die Parameter des Bollinger Bands, der Abstand dazwischen wird als Bollinger Bandbreite bezeichnet.
Bollinger Bänder sind am wirkungsvollsten, wenn das mittlere Band, also die SMA, dem mittelfristigen Trend entspricht – so werden Trend und relative Preisinformation des Assets optimal miteinander kombiniert.

Wie lautet die Bollinger Band-Formel?

Ohne ein solides Verständnis der einzelnen Bestandteile der Bollinger Bänder ist es unmöglich, diese korrekt zu interpretieren, sie im Trading zu nutzen oder Strategien zu entwickeln. Deshalb finden Sie im Folgenden eine Definition der wichtigsten Komponenten.
  1. Simple Moving Average
Das Herzstück der Bollinger Bänder ist der einfache gleitende Durchschnitt (SMA).
Diese Linie berechnet den durchschnittlichen Handelspreis eines Assets über einen bestimmten Zeitraum – in der Regel 20 Perioden. Dies bedeutet, dass der Schlusskurs der letzten 20 Perioden addiert und dann durch die Anzahl der Perioden (hier 20) geteilt wird. Die Perioden können Tage, Stunden, Minuten usw. sein.
  1. Bollinger Band Standardabweichung
Der zweite Bestandteil des Bollinger Bands ist die Standardabweichung (SD) – zwei Bänder, die die typische Preis-Abweichung vom Mittelwert anzeigen. Eine geringe Standardabweichung zeigt eine enge Preisverteilung um den Mittelwert, bei hoher SD sind die Werte weit gestreut.
Die Standardabweichung eines Assets bewegt sich typischerweise innerhalb der doppelten Standardabweichung vom Mittelwert. Die sogenannte empirische Regel besagt: 68 % der Werte liegen innerhalb einer SD, 95 % innerhalb zweier Standardabweichungen.
Die Einstellungen der Bollinger Bänder erlauben es, die äußeren Linien beliebig anzupassen – in der Regel nutzen jedoch die meisten Trader zwei Standardabweichungen als Parameter. Der Preis schwankt dann zwischen diesen Bändern und kreuzt dabei die Mittelwertlinie (SMA).

Bollinger Bands Berechnung

Standardmäßig sind die Bollinger Bänder auf 2 SD eingestellt – Trader können diesen Wert jedoch anpassen, um mehr oder weniger Werte zu erfassen. Gleiches gilt für den gleitenden Durchschnitt, wobei der Standard auf 20 Perioden steht.

Wie funktionieren Bollinger Bänder?

Es nützt wenig, die Bestandteile zu kennen, wenn man nicht weiß, wie man Bollinger Bänder liest oder sie richtig anwendet. Die Interpretation ist simpel:
  • Steigt die SMA, so kann dies auf einen bullishen Trend hindeuten.
  • Fällt die SMA, deutet dies auf einen bearishen Trend hin.
  • Erreicht die Kursbewegung die obere Begrenzung (2 SD), so kann davon ausgegangen werden, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Korrektur nach unten steigt.
  • Analog dazu gilt: Kommt die Preisbewegung an die untere Standardabweichung, kann man davon ausgehen, dass eine Gegenbewegung nach oben folgen könnte.
Daher gehören Bollinger Bänder zu den meistgenutzten Indikatoren – sie sind nicht nur leicht ablesbar, sondern vereinen im Grunde zwei Indikatoren in einem.
Zudem machen die Standardabweichungsbänder Volatilität und Kursausbrüche sichtbar:
  • Breite Bollinger Bänder: Bei starker Volatilität weiten sich die äußeren Bänder, um die große Preisspanne abzudecken – das ist ein Zeichen für erhöhte Volatilität.
  • Schmale Bollinger Bänder: Bei geringer Volatilität nähern sich die äußeren Bänder wieder an und beschränken die Preisspanne. Wenn eine breite Phase (Volatilität) in schmale Bänder übergeht (Konsolidierung), kann dies oft als Indikation für einen bevorstehenden Ausbruch gelten.

Bollinger Bänder und Price Action

Trader interpretieren Kursbewegungen innerhalb und außerhalb der Bänder, um Rückschlüsse auf die zukünftige Price Action zu ziehen. Die gängigsten Strategien mit Bollinger Bändern orientieren sich am Verhalten des Preises gegenüber den Bändern, insbesondere bei Berührungen oder Durchbrüchen. Wichtigste Erkenntnisse:
  • Überkaufte und überverkaufte Situationen:
    • Touchieren des oberen Bands: Wird das obere Band erreicht, signalisiert dies einen potenziell überkauften Markt bzw. eine Übertreibung nach oben. Eine Korrektur ist wahrscheinlich.
    • Touchieren des unteren Bands: Wird das untere Band erreicht, könnte das Asset überverkauft sein, was als Einstiegssignal dient – erwartet wird ein Rücklauf in Richtung SMA.
Das bloße Berühren oder Überschreiten der Bänder impliziert jedoch nicht automatisch eine Umkehr. Diese Marken gelten als Warnsignal, benötigen aber zusätzliche Bestätigungen durch andere Indikatoren oder die Price Action selbst.

Bollinger Bands Trading-Strategie

Auch wenn Bollinger Bänder in vielen Trading-Systemen Anwendung finden, nutzen Trader diese am häufigsten, um Chancen auf eine Rückkehr zum Mittelwert (mean reversion) und Veränderungen der Volatilität zu erkennen.

1 Mit Bollinger Bändern Mean Reversion Trading betreiben

Für das Mean Reversion Trading eignen sich Bollinger Bänder besonders gut bei stark schwankenden Kursen. Die Strategie dahinter: Im Zeitverlauf tendiert der Kurs dazu, zum Durchschnittspreis zurückzukehren. Die äußeren Bänder fungieren dabei als dynamische Unterstützung und Widerstand. Bewegt sich der Preis zu einem Extrempunkt (oben oder unten), suchen Trader nach Hinweisen, ob die Bewegung erschöpft oder absorbiert wird – eine Rückkehr zum Mittelwert gilt dann als wahrscheinlich. Einfach gesagt: Nähert sich der Preis dem unteren Band, ist ein Anstieg und damit eine Long-Chance wahrscheinlicher. Nähert er sich dem oberen Band, ist ein Rücksetzer erwartbar – damit eine Short-Gelegenheit. Diese Methode funktioniert am besten, wenn die Bänder stabil bleiben und die Volatilität gering ist.
In sogenannten Ranging Markets bewegt sich der Kurs in einer preisstabilen Range – ideale Chancen für ein attraktives Chancen-Risiko-Verhältnis. Sobald sich der Kurs einem Extrem nähert und der Trader weiterhin von einer fortgesetzten Range ausgeht, ergeben sich aus dieser Annahme lohnende Gelegenheiten.
Es gibt zahlreiche Variationen dieser Strategie, etwa:
(A) Drei Kursanstiege/-rückgänge in Schnellfolge nutzen, um den Entry für die Gegenbewegung zum Mittelwert zu wählen.
(B) Erfolgreiche Ausbrüche und Retests des Mean spielen, um einen Move zurück zu einem Extrem zu handeln.

2 Bollinger Bänder zur Volatilitätsbeobachtung einsetzen

Ein weiterer beliebter Anwendungsfall: Veränderungen der Volatilität zu erkennen, konkret die Kompression, die Ausbrüchen oder Fortsetzungen meist vorausgeht. In Märkten folgt auf Kompression meist eine Expansion – und zurück. Wer diese Zyklen erkennt und nutzt, kann deutliche Gewinne erzielen. Ein Hinweis für potenzielle Breakouts sind eng zusammenlaufende Bollinger Bänder („Bottleneck“).

3 Was ist ein Bollinger Squeeze?

Wenn ein Markt trendstark ist, bleiben die Bollinger Bands ausgeweitet. Konsolidierungen im Trend führen dann erneut zu Phasen der Kompression. Das frühzeitige Erkennen solcher Engstellen ermöglicht es dem Trader, sich optimal – also mit geringem Risiko und engem Stop – im Markt zu positionieren. Dies ist besonders für Breakout-Trader hilfreich. Auch wer bereits engagiert ist, kann sich so auf einen Volatilitätsausbruch vorbereiten.

Bollinger Band Typen

Neben dem klassischen BB-Indikator gibt es auch weitere Varianten:
  • Bollinger Band Width (BBW) Indikator: Der BBW-Indikator zeigt die Differenz zwischen oberem und unterem SD-Band, geteilt durch das mittlere SMA-Band. Damit ist die BBW ein einfaches Werkzeug, um Preis-Konsolidierungen (schmale Bänder) vor starken Bewegungen oder Phasen erhöhter Volatilität (breite Bänder) zu visualisieren.
    • BBW-Berechnung: (oberes BB – unteres BB)/mittleres BB
  • Bollinger Band %B, oder Prozentuelle Bandbreite (%B): Eingeführt von John Bollinger 2010, zeigt %B die Relation zwischen Preis und den beiden SD-Bändern an. Sechs Grundkonstellationen lassen sich quantifizieren – reicht von %B über 1 (Preis oberhalb des oberen Bands) bis %B unter 0 (Preis unterhalb des unteren Bands).
    • %B-Berechnung: (aktueller Preis – unteres Band)/(oberes Band – unteres Band)
Wie bei allen Indikatoren gilt: Probieren Sie verschiedene Einstellungen und Zeitrahmen aus. Gerade für Anfänger empfiehlt sich, Bollinger Bänder auf höheren Zeitebenen zu testen, da die Signale hier meist zuverlässiger sind. Auf Phemex stehen Bollinger Band-Charts kostenlos zur Verfügung, sodass auch Anfänger problemlos üben können.

Was beim Trading mit Bollinger Bändern zu beachten ist

Typische Fehler beim Einsatz von Bollinger Bändern

Obwohl Bollinger Bänder effektiv sind, schleichen sich oft Fehler ein. Zu den häufigsten gehören:
  • Zu große Verlass auf die Bänder alleine: Bollinger Bänder sollten nie isoliert betrachtet werden, sondern immer in Verbindung mit anderen Indikatoren wie RSI, MACD oder Volumen. Wer nur nach Bändern handelt, erhält zu viele Fehlsignale.
  • Missverstandene Breakouts: Ausbrüche über/unter das Band führen nicht immer zu profitablen Trades, besonders in volatilen Märkten. Erst zusätzliche Bestätigungen verschaffen Klarheit. Ein Ausbruch garantiert kein anhaltendes Momentum.
  • Trendrichtung ignorieren: Bollinger Bänder funktionieren am besten im Trend, weniger in Seitwärtsphasen oder Ranges. Ohne klaren Trend kann der Kurs wiederholt an den Bändern abprallen.

Vorteile von Bollinger Bändern

  • Dynamische Volatilitätsmessung: Bollinger Bänder passen sich der Volatilität an und sind damit flexibler als statische Unterstützungs- und Widerstandslinien.
  • Einfache Anwendung: Sie sind für jeden Markt und Zeitraum einsetzbar und sowohl für Anfänger als auch Profis leicht zu interpretieren.
  • Vielfältige Strategieanwendungen: Bollinger Bänder eignen sich für Range- und Trendmärkte und helfen, Ein-, Ausstiegs- oder Umkehrpunkte zu definieren.

Einschränkungen der Bollinger Bänder

  • Fehlsignale bei hoher Volatilität: Bei sehr starken Bewegungen kann der Preis außerhalb der Bänder verharren, ohne dass eine Korrektur folgt. Weitere Indikatoren sind dann zur Bestätigung nötig.
  • Nicht für jede Marktsituation geeignet: Bollinger Bänder sind in Trend- und Rangephasen effektiv, bei Seitwärtsmärkten mit unklarem Trend jedoch weniger hilfreich.
  • Nachlaufender Indikator: Wie alle gleitenden Durchschnitte basieren Bollinger Bänder auf historischen Daten und treffen keine sicheren Aussagen über zukünftige Kursentwicklungen.

Wie nutzt man den Bollinger Bands (BB) Indikator auf Phemex?

Der Bollinger Bands Indikator steht allen Phemex Nutzern kostenlos für sämtliche Handelspaare zur Verfügung. Zum Einsatz des Indikators wählen Sie Ihr bevorzugtes Markt-Paar – im Beispiel handelt es sich um das meistgehandelte BTC/USDT Paar:
  1. Klicken Sie auf „Indikatoren“ im oberen Bereich des Charts – ein neues Fenster öffnet sich.
  1. Geben Sie „Bollinger Bands“, „Bollinger Bands %B“ oder „Bollinger Bands Width“ in die Suchleiste ein und wählen Sie den gewünschten Indikator aus.
  1. Klicken Sie auf den gewünschten Indikator und schließen Sie das Fenster über das „x“. Die Bollinger Bänder werden dem Chart hinzugefügt. Im Beispiel nutzen wir den Tages-Chart; bei Wechsel des Zeitrahmens passt sich auch der Indikator entsprechend an, die Zeiteinheit wählen Sie oben links im Chart.
  2. Ab jetzt können Sie Ihre Trading-Analysen mithilfe des BB-Indikators üben.

Fazit

Bollinger Bänder sind ein mächtiges Werkzeug, das jeder Trader – ob Anfänger oder Profi – kennen und beherrschen sollte. Mit BB-Indikatoren lassen sich Markttrends besser erkennen, Volatilität analysieren und Ausbrüche antizipieren. Wie bei jedem Indikator sollte man jedoch nie nur auf ihn allein (oder nur auf Bollinger Bänder in ihren verschiedenen Varianten) vertrauen, sondern stets eine umfassende Analyse durchführen. Nutzen Sie das breite Angebot an kostenlosen Tools bei Anbietern wie Phemex, bevor Sie eine Handelsentscheidung treffen. Die Kombination von Bollinger Bändern mit anderen Tools der Technischen Analyse wie RSI oder MACD erhöht die Präzision Ihrer Trading-Signale und unterstützt solide Entscheidungen. Trotz der Einschränkungen – wie möglicher Fehlsignale in volatilen Märkten – bleiben Bollinger Bänder ein flexibles, unverzichtbares Hilfsmittel für jeden Trader, der Einblick in Preisbewegungen und Volatilität gewinnen möchte.

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