Lassen Sie uns reinen Tisch machen: Handelt es sich bei Kryptowährungen um eine Blase?

Von Anfang an bezeichneten die Menschen Kryptowährungen als blasenähnliche Anlageform. Die Gründe dafür waren die folgenden: Erstens konnten Kryptowährungen nicht zum Kauf alltäglicher Dinge verwendet werden, zweitens waren Kryptowährungen in Coder-Communities isoliert, und drittens konnte niemand in sie investieren. Daher kamen die Menschen schon früh zu dem Schluss, dass Kryptowährungen keinen Wert haben.

Als Bitcoin und Ethereum jedoch mehr und mehr zum Mainstream wurden, vor allem im Jahr 2020, wuchs der Markt für Kryptowährungen und die Anleger stürzten sich darauf. Der Grund dafür war, dass die Realwirtschaft mit schlechten Fundamentaldaten, steigenden Preisen und Inflation zu kämpfen hatte, die alle durch die Pandemie und die nachfolgenden politischen Maßnahmen verursacht wurden. Außerdem erkannten Privatanleger und institutionelle Investoren langsam die Technologie und das innovative Potenzial hinter den Blockchain-gestützten und «inflationssicheren» Kryptowährungen. Infolgedessen stiegen ihre Bewertungen in die Höhe und viele Erstinvestoren stiegen in diesen Bereich ein, was die Kurse weiter ansteigen ließ.

Ist die Krypto Bubble geplatzt?

Der rasante Aufstieg der Kryptowährungen führte zu einem Problem. Diese neuen Vermögenswerte, die viele Anleger nicht vollständig verstanden, übertrafen die Marktkapitalisierungen der Fortune 500-Unternehmen und erzielten Gewinne von mehreren tausend Prozentpunkten. Dies geschah in mehreren Fällen. In den ersten Tagen, im Dezember 2017, erreichte Bitcoin beispielsweise einen Preis von 19.000 Dollar und eine Marktkapitalisierung von über 300 Milliarden Dollar, und im April 2021 erreichte Bitcoin 60.000 Dollar (ein Allzeithoch) sowie den Meilenstein von 1 Billion Dollar Marktkapitalisierung. Infolge dieser übermäßig hohen Bewertungen in so kurzen Zeitspannen kehrten die Märkte rücksichtslos um und die Krypto-Blasen platzten.

Der Absturz des Kryptomarktes Anfang 2018 war jedoch rein spekulativ, und der Absturz im Frühjahr 2021 war auf politischen Abwärtsdruck und Überschuldung zurückzuführen. Beides waren gravierende Beispiele dafür, was passiert, wenn Marktblasen und Krypto-Marktblasen platzen.

Was ist eine Spekulationsblase?

Eine Spekulationsblase ist ein Investitions- oder Konjunkturzyklus, in dem die Kurse von Vermögenswerten schnell über einen gesunden Marktwert hinaus anwachsen und aufgrund eines überzogenen Marktverhaltens anschließend im Wert sinken, oft um zweistellige Prozentpunkte.

Es gibt viele historische Beispiele für Spekulationsblasen, die Anleger und Wirtschaftswissenschaftler kennen sollten. Beispiele hierfür sind die japanische «Blasenwirtschaft» in den 1980er Jahren, die Dot-Com-Börsenblase in den späten 1990er Jahren, die US-Immobilienblase im Jahr 2009 und die chinesische Börsenblase 2015. Aber im Moment sind die am meisten diskutierten potenziellen zukünftigen Spekulationsblasen der US-Aktienmarkt, der chinesische Immobilienmarkt und der Markt für Kryptowährungen.

Da Spekulationsblasen so drastische Auswirkungen erster Ordnung und unvorhersehbare Ergebnisse zweiter und dritter Ordnung haben, ist es wichtig, dass Anleger sich die Mühe machen, zu verstehen, was eine Spekulationsblase ist, und in der Lage sind, Warnzeichen für Spekulationsblasen zu erkennen.

Krypto-Bubbles vs. Aktienblasen

Eine Krypto-Bubble ähnelt einer Blase am Aktienmarkt, bei der die Preise von Vermögenswerten und die Marktbewertungen extravagant steigen und dramatisch fallen. Da die Kryptowährungsmärkte für ihre Volatilität bekannt sind, gab es bereits mehrere Fälle von Krypto-Bubbles (siehe Tabelle unten).

Stellen Kryptowährungen eine Blase dar [AKTUALISIERT 2021]?

Befürworter und Investoren von Bitcoin verweisen auf den Nutzen von Bitcoin als Währung, als Bargeldparkplatz für Unternehmen, als Inflationsschutz und als Wertaufbewahrungsmittel, das besser als Gold ist. Diese vier Wertvorstellungen sind als Anlagethese gut begründet.

Aber was rechtfertigt den Kurs von Bitcoin, und gibt es Anzeichen für einen Absturz? Von einer Krypto-Bubble spricht man, wenn der Preis einer Kryptowährung ihren eigentlichen Marktwert übersteigt. Da die Realwirtschaft jedoch weiter schrumpft und die Inflation in die Höhe schießt, bleibt der Wert von Bitcoin relevant und hat sogar zugelegt.

Dennoch steht Bitcoin noch immer nicht in den Bilanzen vieler Unternehmen. Bitcoin wird nicht zum Kauf und Verkauf von alltäglichen Konsumgütern verwendet und ist kein Transaktionsmechanismus (wegen der Kosten). Einige Experten argumentieren sogar, dass Bitcoin niemals ein Tauschmittel sein wird und auch kein echter Schutz vor Inflation ist.

Dies ist der aktuelle Stand der Debatte um Kryptowährungen und die Frage, ob sie die nächste Blase sein werden. Es ist eine Debatte über den wahren Wert von Kryptowährungen, zum Beispiel von Bitcoin.

Doch im März 2020, als der Aktienmarkt um 35% einbrach, fiel der Bitcoin-Kurs um 55%, und seit der Erholung des Aktienmarktes übertraf der Bitcoin-Kurs den Aktienmarkt um Längen. Wenn die Konsumenten weiterhin Geld ausgeben, die Zinsen niedrig bleiben und die Gewinne hoch bleiben, dann wird Bitcoin steigen. Aber wenn die Zinsen steigen, wenn der Höchststand der Gewinne erreicht ist und die Wirtschaft sich abkühlt, dann könnte es eine Korrektur geben. Aber die Fundamentaldaten deuten nicht darauf hin, dass es in naher Zukunft zu einer massiven Krypto-Bubble kommen wird.

Fazit

Bitcoin und andere Kryptowährungen werden nicht von heute auf morgen verschwinden. Das liegt vor allem daran, dass sich Bitcoin sich als beliebtes Anlageinstrument für Privatanleger und institutionelle Investoren gleichermaßen etabliert hat. Darüber hinaus haben andere Kryptowährungen wie Ethereum und Solana mit dem Aufstieg von DeFi die Tür zum dezentralen Finanzwesen geöffnet, das zu einem 100-Milliarden-Dollar-Markt avanciert ist und Branchen wie NFT-Kunst, Gaming, Metaverse, Versicherungen, Kredite, Vermögensverwaltung und Zahlungen umfasst. Spekulationsblasen sind selten isolierte Ereignisse. Wenn also eine Blase am Aktienmarkt oder am Markt für Kryptowährungen platzen würde, würde dies auch auf andere Teile der Wirtschaft übergreifen.